Faszination Fasten - 8 gute Gründe zu fasten

"Warum Geld ausgeben dafür, dass man nichts zum Essen bekommt?"
Wie oft habe ich diese Aussage gehört! Und viele, die sich zum Fasten entschließen, stoßen immer noch auf dieses Unverständnis. Bevor ich selbst zum ersten Mal gefastet habe, dachte ich auch ähnlich: es scheint unlogisch zu sein, dass Nahrungsverzicht gut und gesund sein soll.

Sind FasterInnen alle verrückt geworden?
Warum kommen trotzdem immer mehr Menschen zum Fasten? Und warum fasten viele Menschen jedes Jahr? Sind die alle verrückt geworden?

Meine größten Befürchtungen ...
Ich kann mich noch sehr gut an mein erstes Fasten erinnern. Da hatte ich große Bedenken und Befürchtungen. Die 2 größten waren: Hunger und nachhaltige Schlappheit.

... wurden nicht wahr
Und dann! Es war wie ein Wunder für mich - ich hatte gar keinen Hunger. Nicht ein bisschen. Das konnte ich gar nicht fassen. Sonst habe ich nach 3 Stunden Essenpause oft schon Hunger. Und beim tagelangen Fasten überhaupt nicht? Das war schon mal unglaublich.
Und bezüglich nachhaltiger Schlappheit: so erholt und voller Kraft und voller Tatendrang bin ich bis dahin noch nie von einem Urlaub zurück gekommen - wow! 
Dieses "Wunder" entfachte meine Begeisterung für das Fasten zusätzlich zu den anderen Wirkungen:


8 faszinierende Wirkungen des Fastens

1. Fasten erleichtert

Minus 3-8kg
Gewichtsabnahme ist für viele FasterInnen die Einstiegsmotivation. Und die Hoffnung ist berechtigt: Frauen nehmen bei einem ca. einwöchigen Fasten 3-6kg ab, Männer sogar 4-8kg. Natürlich spielt das Ausgangsgewicht eine Rolle und je mehr Fettreserven jemand hat, desto mehr fällt davon ab. Das verlorene Gewicht ist nur zum Teil (ca. 50%) Fett. Wir verlieren auch Flüssigkeit und Eiweiß - und das ist gut so. Denn beim Fasten setzt die Autophagie ein: siehe nächster Punkt (2. Autophagie).

Dauerhaft Abnehmen oder Jojo-Effekt?
"Aber wie ist das mit dem Jojo-Effekt? Das Gewicht kann man doch nur nachhaltig reduzieren, wenn die Ernährung verändert wird. Fasten bringt da gar nichts.", höre ich sofort kritische Stimmen. Und die Kritik stimmt, wenn man die Erwartung hat, dass alleine das Fasten nachhaltig wirken soll. Wenn man glaubt, einmal fasten genügt und danach so weiter macht wie vor dem Fasten, dann ist man auch schnell wieder bei dem Gewicht von vorher.  


Aber: Fasten macht eine Ernährungsumstellung einfacher
Gewohnheiten von heute auf morgen zu ändern ist extrem schwierig und gelingt selten. Fasten schärft das Ernährungsbewusstsein, fasten motiviert etwas zu verändern. Mit Fasten schaffe ich eine Zeit des Übergangs, gleichzeitig ist die Motivation, nach dem Fasten gesündere Ernährungsweisen in den eigenen Alltag aufzunehmen, um ein Vielfaches größer als einfach von heute auf morgen. Und damit hilft das Fasten doch dauerhaft gesünder und leichter zu werden.


2. Fasten regeneriert und verjüngt

Die Autophagie
Bis vor kurzem kannte kaum jemand den Begriff  "Autophagie". Der Medizin-Nobelpreis 2016 änderte dies. Der Japaner Yoshinori Ohsumi wurde für seine Forschungen zur Autophagie mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Autophagie ist ein Prozess auf Zellebene, der kranke Zellen abbaut und aus den Bausteinen wieder neue Zellen bildet bzw für den Stoffwechsel verwendet. Beim Fasten findet die Autophagie viel stärker statt als bei normaler Ernährung. Damit regeneriert und verjüngt sich der Körper beim Fasten besonders tiefgreifend. 

Besonders sichtbar ist der verjüngende Effekt des Fastens im Gesicht. Es ist unglaublich, wie sich die Gesichter meiner TeilnehmerInnen im Laufe des Fastens verändern: die Haut strafft sich, die innere Entspannung und Gelassenheit wird in den Gesichtern sichtbar, sie strahlen!

Sogar eine stärkere Erneuerung der Gehirnzellen findet beim Fasten statt.

Eiweiß-Abbau
Eine häufige Befürchtung beim Fasten ist, zu viel Eiweiß bzw. Muskelmasse zu verlieren. Doch die neuesten Erkenntnisse sprechen dafür, dass der Körper intelligent ist und zuerst kranke oder überflüssige Zellen abbaut. Und diesem, aus schadhaften Zellen abgebauten, Eiweiß brauchen wir nicht nachzutrauern. 

Bild: wissenschaft.de 4. Oktober 2016: Medizin-Nobelpreis für Autophagie-Entschlüsselung


3. Fasten bringt klare Gedanken

Es ist für mich jedes Mal überraschend, wie das Fasten meine Gedanken beeinflusst. Aus meinem Wirrwarr im Kopf wird im Laufe des Fastens konzentrierte Klarheit. Viele FasterInnen berichten ebenso  von dem Phänomen der klaren Gedanken. Plötzlich werden die eigenen Bedürfnisse deutlicher spürbar und sind Entscheidungen leichter zu fällen. Das Bewusstsein, was im eigenen Leben wirklich wichtig ist und auch, was nicht, was nur Ballast ist, scheint beim Fasten zu steigen. Dazu kenne ich keine wissenschaftlichen Untersuchungen, aber Zitate und Erfahrungsberichte:

Diana: "Fasten, sich von Unnötigem, von Fesseln befreien, hören auf das, was ich brauche, was mir gut tut. Wieder die eigene Mitte finden, mich neu verankern, spüren, was mich im Leben trägt. Mir Gedanken machen zum Weg, den ich weiter gehen möchte."

Mahatma Gandhi: "Die Fastenzeiten sind Teil meines Wesens. Ich kann auf sie ebenso wenig verzichten wie auf meine Augen. Was die Augen für die äußere Welt sind, das ist das Fasten für die innere."

mehr Erfahrungsberichte auf fasten.at


4. Fasten beweist Freiheit

Komme ich, zumindest zeitweise, mit ganz wenig aus? Oder bin ich meinen eigenen Bedürfnissen hilflos ausgeliefert? Bin ich abhängig oder frei? Strample ich mich ab, nur um meine Abhängigkeiten zu bedienen? Möchte ich immer mehr und mehr und verliere dabei mich selbst aus den Augen?

Fasten ist für mich ganz wesentlich ein Freiheitsbeweis. Ein "Bewusst machen", dass ich mit ganz wenig auskomme. Das ich Vieles loslassen kann und es mir trotzdem gut geht. Gleichzeitig steigt meine Wertschätzung für diese Dinge und ich freue mich, dass ich sie habe. Aber ich weiß, es geht auch ohne.

Sonst bin ich wie der Affe, der sich mit einem einfachen Trick fangen lässt: 

5. Fasten ist Zeit für mich

Mein erstes Fasten 2002 war ein durchgehendes Aha-Erlebnis für mich. Das man sich selbst soviel Gutes tun kann, ja einen Urlaub ausschließlich sich selbst widmet, kannte ich noch nicht. Aber es tat und tut soo gut!

Der Begriff "fasten" kommt von festhalten, befestigen. Im Englischen ist dieser Wortstamm noch erkennbar (z.B. "fasten seatbelts"). Beim Fasten erkenne ich leichter, was mir Halt gibt, woran ich mich anhalten kann, was mir wirklich wichtig ist. Aber ich erkenne auch, was nur Ballast ist, was mich nur belastet und aus meinem Leben entfernt gehört. Entscheidungen zu treffen fällt im Fasten leichter, man ist sich selbst näher. Fasten ist die persönlichste Zeit, die ich kenne.

Romano Guardini:
"Zuerst wird nur der Mangel gefühlt; dann verschwindet das Verlangen nach Nahrung...
Zugleich geht beim Fasten etwas Innerliches vor sich.
Der Körper wird gleichsam aufgelockert.
Der Geist wird freier.
Alles löst sich, wird leichter, Last und Hemmung der Schwere werden weniger empfunden.
Die Grenzen der Wirklichkeit kommen in Bewegung; der Raum des Möglichen wird weiter...
Der Geist wird fühliger. Das Gewissen wird hellsichtiger, feiner und mächtiger.
Das Gefühl für geistige Entscheidungen wächst..."

Morgenstimmung in Geras

6. Fasten öffnet den Geist

Nicht umsonst verwenden praktisch alle Religionen das Fasten, um dem Göttlichen näher zu kommen. Die eigenen Ängste und Bedürfnisse loszulassen, sich selbst loszulassen und offen zu werden dem Großen und Ganzen gegenüber.  Die spirituelle Offenheit "passiert" einfach beim Fasten und führt häufig zu mystischen Erfahrungen, die unbeschreiblich sind. 

Gerne verbinde ich das Fasten mit der Frage: "Lieber Gott, was willst Du, das ich tue? Und der Zusatzbitte: "Bitte zeige es mir so, dass ich es verstehe." Das mache ich in Lebenssituationen, in denen ich meinen Weg nicht erkennen kann, so sehr ich auch darüber nachdenke und immer verzweifelter werde. Und tatsächlich bekomme ich in der Regel Antworten, die glasklar und stimmig sind, dass ich mich wundere, diese nicht schon lange erkannt zu haben.

Johannes Chrysostomus: "Das Fasten ist die Speise der Seele. Wie die körperliche Speise stärkt, so macht das Fasten die Seele kräftiger und verschafft ihr beweglichere Flügel, hebt sie empor und lässt sie über himmlische Dinge nachdenken, indem es sie über Lüste und die Freuden des gegenwärtigen Lebens erhaben macht. Wie leichte Fahrzeuge das Meer schneller durchqueren, schwerbelastete Schiffe aber untergehen, so macht das Fasten die Gedanken leichter."




7. Fasten ist gesund 

Wir haben das Glück, immer genug zum Essen zu haben. Das war nicht immer so und ist wohl auch geschichtlich eher die Ausnahme. Zeiten der Entbehrung sind auch Zeiten der Regeneration (siehe Punkt 2). Die Evolution hat die meisten Lebewesen auf mögliche magere Zeiten eingestellt. Ich persönlich glaube sogar, das wir regelmäßig solche mageren Zeiten benötigen, um gesund zu bleiben.  Das es ungesund ist, keine Nahrungspausen zu haben. Das Überfluss krank macht.

Der Erfinder der Fasten-Methode, nach der ich meine Fastengruppen begleite und selbst faste, war Dr. Otto Buchinger. Er erkrankte an einer schweren Arthritis und konnte sich mit mehrmaligem Fasten davon heilen. Dadurch beschäftigte er sich intensiver mit dem Fasten als Heilmethode und eröffnete eine Klinik, deren hauptsächliche Behandlungsmethode das Fasten war. 

Es gibt eine Reihe von  Erkrankungen, bei der Fasten Vorbeugen, Lindern oder Heilen kann:
* Arthritis
* Diabetes Typ 2 und die Vorstufen (metabolisches Syndrom)
* Fettleber, mit Fasten kann einer Leberzirrhose vorgebeugt werden
* Bluthochdruck
* Erschöpfungszustände
* zu hohe Cholesterin- und Blutfettwerten
* signifikante Gewichtsreduktion bei Übergewicht
siehe aktuelle Studie der Buchingerklinik 
siehe auch die Linksammlung auf fasten .at von Veröffentlichungen bezüglich dem Fasten
z.B.: Geo-Artikel "Wie das Fasten unseren Körper heilt"

Dr. Otto Buchinger: "Das Fasten ist eine Ausscheidungskur, eine Reinigungskur der gesamten Körpergewebe und Säfte. Es baut die überalterten Zellen ab und regt dadurch die Neubildung von jugendlichen Zellen an. Das erklärt, warum jedes Fasten eine so ungeheure regenerierende Wirkung auf den Körper hat."

Sophie: "Durch das Fasten habe ich sämtliche Nahrungsmittelallergien unter denen ich litt komplett beseitigt - ich habe nun überhaupt keine mehr!"

Schneckchen33: "Letztes Mal war zufällig in unserer Firma eine freiwillige Blutuntersuchung und dem  Arzt habe ich erzählt, das ich grad faste. Er fand das so interessant, dass er ein besonderes Augenmerk darauf werfen wollte: Ergebnis Super Werte auf der ganzen Linie! Wenn das keine Motivation ist? Allen viel Spaß und ein tolles Körpergefühl! Für mich ist Fasten immer ein Zurückfinden zu "weniger" bei der Ernährung, zum Wesentlichen, all den Ballast dieser überfüllten Welt einfach mal loslassen und ohne ihn zurechtkommen."



8. Fasten macht glücklich und motiviert

Fasten wirkt sich positiv auf die Stimmung aus, es werden Endorphine und andere Botenstoffe ausgeschüttet. Nicht gleich am ersten Tag, sondern nach der Umstellung auf den Fettstoffwechsel, also nach 2-3 Tagen fasten. 

Unmittelbar nach dem Ende des Fastens bekommt man meist einen Motivationsschub. Da ist plötzlich unendlich Energie vorhanden und wirkliche Änderungen und Umstellungen im eigenen Leben werden tatsächlich angepackt. Eine Aufbruchsstimmung kommt auf, gepaart mit dem Gefühl, Bäume ausreißen zu können. 

Es ist wie ein kleiner Neubeginn des eigenen Lebens, eine Neugeburt mit allen Chancen, neue Wege einzuschlagen und alte zu verlassen.

Nicole: "Ich erlebte ein derartiges Hochgefühl, es ist einfach unbeschreiblich... Ich kann jedem raten, der etwas in seinem Leben ändern möchte, dass Fasten als Einstieg in den Beginn eines neuen Lebens zu nutzen."

Beeindruckend, oder?

Sieht man sich die Wirkungen an, kann man schon durchaus beeindruckt sein! Und das alles in einer relativ kurzen Zeit, das ist schon beachtlich. Kennt jemand etwas vergleichbar Wirkungsvolles?

Wenn Du noch nie gefastet hast, probier's aus. Für Dich!


Kommentare

  1. Fasten befreit. Von vermeintlichen Bedürfnissen, schlechten Angewohnheiten, manchen Kilos. Und im Falle von Klosterfasten befreit es auch für einen Zeitraum von zu vielen Pflichten und Aufgaben. Somit eröffnet es unglaubliche Freiräume. Räume, in denen wir uns neu definieren, neu erfinden können - aber nicht müssen. Wir müssen da nämlich Gott sei Dank gar nichts. Wir dürfen uns umfassend und tiefgehend erholen, uns neu wahrnehmen, und auch vielleicht in eine Liebe zurückfinden, in die wir immer gebettet sind, die oft zugeschüttet ist im Alltag, in der Notwendigkeit, zu funktionieren. Dadurch war es mir möglich, die Kraft zu finden, mir meinen Lebenstraum zu erfüllen, ein Unternehmen aus dem Konkurs in eine schöne Existenz zu führen.
    Seither faste ich immer wieder, aber ich muss nicht :)

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